Ölmalerei-Spachteltechnik: Strukturtechnik mit dem MalmesserDie Spachteltechnik eignet sich gut für die Ölmalerei. Da Ölfarben langsam trocknen, kann man nass-in-nass übereinander spachteln. Der pastose Farbauftrag wir auch als Impastotechnik bezeichnet. Das Malermesser ist das hauptsächlich verwendete Werkzeug der Spachteltechnik. Es kommt vor allem dort zum Zuge, wo man viel Farbmasse an eine bestimmte Bildstelle setzen möchte. Durch die Fläche kann man die Farbe aufnehmen und glatt auf die Leinwand spachteln. Mit der Kante kann man dem Abdruck Kontur geben, frische und alte Farbschichten vom Bild kratzen. Seit einiger Zeit gibt es Gummispachtel/-pinsel im Handel, die man ähnlich wie das Malermesser handhaben kann. Sie sehen aus wie Flachpinsel, haben aber anstatt der Pinselhaare eine geformte Gummispachtelfläche. Mit dieser weichen Gummimasse kann man die Farbe gefühlvoll auf die Leinwand bringen. Natürlich kann man auch den einfachen Malerspachtel für künstlerische Spachteltechnik verwenden. Durch seine breitere Spachtelfläche eignet er sich für große Flächen und Bilder. Der sogenannte Japan-Spachtel besteht nur aus einer Spachtelfläche. Er liegt gut in der Hand und man kann ihn flach über das Bild ziehen. Spachtelformen wie gerade, gewellt, gezahnt oder gezackt, bei denen die Spachtelkante aus einem wiederkehrenden Muster besteht, wirken für die künstlerische Technik durch ihre Regelmäßigkeit meist ein wenig künstlich oder auch langweilig. Ich selbst mag es, irgendwelche Gegenstände als Spachtel zu benutzen, beispielsweise Holzkeile, -latten, -stöcke etc.. Die erzeugten Spuren sind individuell und haben Charakter. Wenn man die Spachteltechnik nicht nass-in-nass ausführt, sondern die Farbschichten zwischendurch trocknen lässt, muss man nach der Malerregel fett auf mager malen. Ansonsten können leicht Schwundrisse im Bild entstehen. Da die Ölfarbe beim Trocknen an Volumen gewinnt, könnten unterschiedlich trocknende Farbschichten Risse bekommen. Deshalb malt man jede neue Farbschicht etwas fetter, in dem man dem Malmittel wenige Tropfen mehr an Harzfirnis hinzufügt. Möchte man die Farben länger feucht halten, ist die Verwendung eines trocknungsverzögernden Malmittel sinnvoll. Siehe Malmittel für Ölfarben. Mit einem Zwischenfirnis kann man bereits angetrocknete Farbschichten wieder anfeuchten oder auch ein geschlagene Bildstellen ausbessern. Siehe Zwischenfirnis. Die Struktur-Technik ist zwar mit Ölfarben möglich, doch sind ihr durch die klebrige Konsistenz der Ölfarbe Grenzen gesetzt. Für das Strukturieren eignet sich die Acrylmalerei gut. Die Eigenschaften von Acryl ermöglicht es unbegrenzt dicke Farbschichten aufzutragen. Entsprechend sinnvoll ist es die Strukturtechnik mit Acrylfarben als Untermalung anzulegen, um darauf mit Ölfarben weiter zu malen. Die Mischtechnik mit Acryl-Strukturpaste und Ölfarben wirkt wie eine Ölmalerei. Ebenfalls kann man bereits die Grundierung strukturieren. Mit dem Spachtel oder mit Gegenständen aller Art kann man die noch feuchte Grundierung formen oder in sie abprägen. Entsprechend pastos und fest solle man die Grundierung auftragen, um ihr viel Struktur geben zu können. Bei einer dicken Grundierung sollte man Holz als Bildträger der Leinwand vorziehen. Holz ist fester und gibt voluminösen Farbschichten Halt. Siehe Gebrauch von Acryl-Strukturpaste | Acrylspachteltechnik | Ölfarben auf Acrylfarben Werkzeuge für die Spachteltechnik
Spachtelmaterial: Metall, Plastik, Gummi oder Holz. Spachtelformen/-kanten: gerade, gewellt, gezahnt, gezackt und zufällig. < 2.7. Nass-in-Nass | 2.9. Mischtechniken > 2. Kapitel Ölmalerei-Technik Bild: Die Rhone bei Nacht, Vincent van Gogh ,1888, Öl auf Leinwand, 72,5 × 92 cm, Musée d'Orsay in Paris |
2. Kapitel Ölmalerei-Technik
1. Kapitel Anleitung: 3. Kapitel Ölfarbe:
4. Kapitel Ölfarben-Künstlerbedarf:
5. Kapitel Vorlagen:
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