Malen wie Paul Cezanne, Ölmalerei-Vorlage mit Anleitung

In dieser Anleitung wird die Malweise von Paul Cezanne erläutert und die Vorgehensweise beschrieben, um die Vorlage ähnlich wie Paul Cezanne zu malen.

Paul Cezanne gilt als Wegbereiter des Kubismus. Bei einem Motiv war ihm die Komposition wichtig.  Das Dargestellte wurde in einfache geometrische Formen, Zylinder, Kugel und Kegel, aufgeteilt, deren Kompositionslinien sich in die Anordnung eingliedern. Seine Werke malte er bewusst in Auflösung der Fluchtpunktperspektive.

Stillleben mit Kirschen und Pfirsichen, 1883/1887, 61 x 50 cm, Öl auf Leinwand, County-Museum in Los Angeles

Malen wie Paul Cezanne, Malweise/Maltechnik: Als Malgrund verwendete Paul Cezanne weiß grundierte Leinwand. Mit Kohle skizzierte er die Konturen vor, um sie darauf mit flüssiger Ölfarbe nachzuziehen. Darauf malte er das Bild zügig in der Alla-Prima-Maltechnik, in dem er die Farben direkt nebeneinander setzte. Die Bilder leuchten, da er die Ölfarbe vorzugsweise dünn aufmalte und die weiße Grundierung das Bild wie von hinten beleuchtet. Meist malte er seine Bilder nass-in-nass, so dass sich die Ölfarbe mit den unteren Farbschichten teilweise vermischt. Hierdurch entstehen seine typische Modellierungen der Farbflächen. Wo er das Bild nachträglich korriegierte oder es ihm nötig erschien, malte er die Farbe auf die zwischendurchgetrockneten Farbschichten.

Vorgehensweise: Zunnächst sucht man sich einen Ausschnitt aus dem Stillleben von Paul Cezanne. Auf diese Weise passt man das Motiv der heute üblichen Bildauffassung an. Die Vorlage wirkt dadurch moderner und man konzentriert seine Aufmerksamkeit und Zeit auf ein Detail. Auf die weiß grundierte Leinwand zeichnet man frei mit Kohle die wichtigsten Konturen und Schatten. Nun kann man ähnlich wie Paul Cezanne diese Linien nocheinmal mit Balsam-Terpentinöl verdünnter Ölfarbe nachziehen, wodurch man die Kohle fixiert. Man kann aber auch gleich mit dem deckenden Farbauftrag beginnen. Die Farbe malt man wie Paul Cezanne dünn und cremig aber ohne Malmittel auf. Spontan trägt man die verschiedenen Farbtöne mit grozügigen Farbtupfern und Strichen flott nebeneinander. Anschließend vermalt man die noch feuchte Ölfarbe mit kurzen Strichen ineinander. Bei den Konturen und Schatten trägt man die Farbe, wo es erforderlich ist, noch einmal auf die feuchte Farbschicht auf. Farbige Schatten, wie der sehr helle Orange-Weiß-Ton im oberen Bereich der Tischdecke und des Tellers, setzt man zunächst auf die frische weiße Farbe, um sie daraufhin mit dem Untergrund zu vermalen, als würde man die Ölfarbe auf der Leinwand mischen. Abschließend setzt man die Akzente: Mit einem feinen Pinsel zieht man fein die Kirschstiele nach und setzt die weißen Glanzlichter auf die Kirschen.

Kunstzitat von Paul Cézanne:
Kunst ist eine Harmonie, die zur Natur parallel ist.

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