Gute Pinsel ermöglichen die maltechnisch Perfektion. Je nach Pinselform sind die verschiedenen Malweisen möglich.
Hier findest du Infos und Tipps zu dem Malerwerkzeug schlechthin: dem Pinsel.
Pinsel, Themenübersicht:
Der Pinsel besteht aus den Pinselhaaren (Besatz), der Metallzwinge und dem lackiertem Holzstil. Der Pinselbesatz ist meist geklebt oder mit einer Schnur verknotet. Die Zwinge verbindet den Besatz und den Stil miteinander.
Die Zwischenräume zwischen den Pinselhaaren sollen die Farbe speichern. Je nach Qualität der künstlich oder natürlichen Haare oder Borsten eignen sich die Pinsel eher für die ein oder andere Maltechnik.
Die Synthetikfaserpinsel nehmen besonders die Acrylfarbe gut auf, wohingegen die Naturhaare die Feinheit der Aquarell- sowie der Ölfarbe unterstreichen.
Gutes und feines Kunsthaar kann man für die Acrylmalerei und teure Kolinskypinsel für die Aquarell- und Ölmalerei empfehlen. Bei einer feinen Malweise kommt der Pinselqualität eine große Bedeutung zu.
Kurzstielige Pinsel werden für das Malen am Tisch, langstielige hingegen für das Darstellen an der Staffelei verwendet. Der längere Stil ermöglicht es dem Künstler, das Bild mit Abstand und größere Flächen zu malen. Entsprechen verwendet man für die Aquarellmalerei kurzstielige und für die Acryl- und Ölmalerei meist langstielige Pinsel.
Auf den folgenden Unterseiten findest du detaillierte Informationen zu dem für jeweilige Maltechnik geeigneten Pinsel:
Die Pinsel kann man in zwei Grundformen unterteilen:
Alle weiteren speziellen Formen lassen sich auf diese Grundformen zurückführen. Mit ihnen kann der Maler je nach Wünschen flächig, linear, konturbetont, schraffierend, vertreibend oder verwaschend malen.
Die Rundpinsel haben einen runden Querschnitt.
Die Flachpinsel haben einen rechteckigen Querschnitt.
Eine Alternative zum Pinsel ist das Malmesser/Spachtel und die Airbrushpistole.
Für einen guten Pinsel ist die Qualität des verwendeten Materials von Bedeutung: Rotmaderhaar ist nicht gleich Kolinsky.
Um einen guten Pinsel zu kaufen sollte man sich nicht alleine auf die Angaben der Materialien verlassen, sondern selbst mit den Fingern den Besatz befühlen.
Für eine genaue Malweise sollten sich der Pinselbesatz weich und sehr fein anfühlen. Kunsthaare werden hier in guter Qualität und günstig angeboten.
Die Borstenpinsel sollten dickes Haar haben, deren Enden fein auslaufen, der Besatz sollte nicht zu spröde sein.
Je nach Farbtechnik unterscheidet sich die Pinselreinigung ein wenig. Grundsätzlich gilt, dass niemals Farbe im Pinsel antrocknen sollte. Da die meisten Farben wasserfest trocknen, lassen sich ansonsten angetrocknete Farbreste nur mit hartnäckigen und aggressiven Pinselreinigern entfernen.
Durch eine gründliche Pinselreinigung mit Seife und viel Wasser wird auch die Farbe ausgewaschen, die sich unsichtbar unter der Pinselzwinge befindet. Wenn sie hier öfters eintrocknet, drückt sie die Pinselhaare wie bei einem Besen auseinander.
Die gute Pinselpflege fängt also bereits beim Malen an. Die Farbe sollte zunächst abgestrichen werden. Bei der Aquarell- und Acrylmalerei sollte man die Pinsel mit Wasser auswaschen oder sie kurzfristig in einen Pinselwascher stellen. Hier werden die Stiele in eine Spirale eingeklemmt, so dass die Pinselspitze frei im Wasser schwebt. In einem Wasserglas verbiegt sich die Pinselspitze bereits nach kurzer Zeit. Die langsam trocknende Ölfarbe brauch man erst nach dem Malen zu reinigen.
Seife ist das perfekte Reinigungsmittel für alle Farbtechniken und Pinsel. Du kannst teure Pinselseife (=Kernseife) oder auch normale Handseife verwenden.
Zuerst gibt man ein wenig Seife in die Handinnenfläche oder auf den Pinsel. Mit kreisenden Bewegungen schäumt man die Seife auf und spült sie dannach mit viel Wasser gründlich aus. Abschließend gibt man dem Pinsel seine Form und lässt ihn gut trocknen, bevor man ihn mit Plastikröhrchen oder in einer Pinselmatte/Holzkasten schützt.
Hartnäckige Verschmutzungen auf den Pinseln und den Händen entfernt man gut mit wenigen Tropfen Scheuermilch oder einer speziellen, körnigen Handpaste. Für angetrocknete Farbreste gibt es spezielle Pinselreiniger für die Ölfarbe und die Acrylfarbe.
Der Pinsel (lat. penicillus = Schwänzchen) ist das traditionelle Malerwerkzeug.
Bereits in der Steinzeit verwendeten die Höhlenmaler neben Fingern und Blasröhrchen Pinsel, um die Farben auf die Wände zu malen. Die Pinsel bestanden aus Röhrenknochen, in denen Tierhaare oder Federn fest gebunden wurden, oder Holzstöcke, die an einem Ende aufgefasert wurden.
Diese Grundform und Bestandteile des Pinsels sind bis in die heutige Zeit die selben geblieben: Besatz, Stil und Befestigung.
Im alten Ägypten benutze man Binsen, eine besonders hartes Gewächs, dessen Ende durch Kauen oder Schlagen aufgefasert wurden, um die Hieroglyphen zu schreiben. Aber auch Pinsel aus Feder und Haaren sollen verwendet worden sein.
In der Antike wurde dann eine Feder oder ein angespitztes Schilfrohr zum Schreiben gebraucht.
In China schrieb man mit Bambusstengeln. Es wurden aber auch Haare in den Bambusröhren festgebunden und als Pinsel verwendet.
Ab dem 18 Jahrhundert enstand das Handwerk des Pinselmachers (pürsten-pinter), der sich nun auf die Herstellung von Bürsten und Pinseln spezialisierte und den Maler damit entlastete. Schon bald fertigten die Pinselmacher feine Qualitäten, die sich deutlich von den Pinseln für Anstreicherzwecken unterschieden.
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