Tipps zum hölzernen Bildträger in der Malerei
Holz als Bildträger hat eine lange Tradition, die zurück geht bis ins alte Ägypten. Erst seit Erfindung der Keilrahmen im 16. Jahrhundert wird der hölzerne Malgrund seltener eingesetzt, da es durch das Eigenleben des Holzes zu Rissen kommt.
Vom Malverhalten lieben viele Maler die starren Holzplatten, da sie beim Malen nicht nachgeben. Durch die starken Spannungskräfte der Acrylfarbe ist die Holzplatte bei einem dicken Farbauftrag eine gute Alternative.
Anforderungen an den Holzuntergrund
Holz als Maluntergrund sollte gut abgelagert und getrocknet sein. In alten Maleregeln werden 2 bis 4 Jahre als optimale Trockenzeit angegeben. Heutzutage wird das Holz künstlich und schnell getrocknet, was nicht unbedingt von Vorteil ist. Das getrocknete Holz arbeitet auch noch weiterhin und verändert sein Volumen bei Luftfeuchtigkeitsspannungen, Besonders trockene Heizungsluft setzt den Tafelbildern zu.
Meist wurden heimische Holzarten zur Anfertigung eines Malgrundes verwendet. Gebräuchliche Holzarten für die traditionellen Tafelbilder waren:
Bei Holz unterscheidet man zwischen zwei Härtegraden:
Zum Malen geeignete Bretter kauft man in Holzhandlungen oder im Baumarkt. Hier bieten sich leider die modernen Holzwerkstoffe an. So schön Holzplatten aus echtem Massivholz sind, so garantieren sie nicht die Verzugsfreiheit wie die Holzwerkstoffplatten. Selbst angesehene Künstler wie Rudolf Hausner bevorzugten aus maltechnischer Sicht die Spanplatte.
Geeignete Holzplatten für die Malerei
Sperrholz oder Tischlerplatten bestehen aus Holzstäben, die beidseitig mit einer dünnen Deckplatte verleimt sind. Dieses Deckfurnier ist eine hervorragend glatte Malfläche. Durch den Wechsel der Maserung ist die Tischlerplatte nahezu verzugsfrei. In der Holzhandlung oder im Baumarkt gibt es schwere, verleimte Buchen- und Kiefernplatten, aber auch das zu empfehlende günstigere und leichtere Pappelsperrholz. Vorort beim Holzzuschnitt kann man sich die unhandlichen Platten meist in kleine Platten zersägen lassen.
Spanplatten bestehen aus gepressten Holzspänen und Leim. Ihre Oberfläche ist wunderbar glatt und wird in dieser Hinsicht nur noch von der MDF-Platte übertroffen. Sie ist völlig verzugsfrei und dominiert aus diesem Grund auch beim Möbelbau, so dass selbst teure Möbeln zwar aufwendig beschichtet aber dennoch nur aus Spanplatten bestehen. Ein großer Nachteil sind die leicht brechenden Kanten und ihr hohes Gewicht.
MDF, Mitteldichte Faserplatte, besteht aus gepresster Holzpappe. Sie quillt leicht durch Wassereinwirkung auf, weshalb man auf jeden Fall die Kanten schützen sollte.
Die Holzfaserplatte besteht aus verklebten Holzspänen. Ihre Oberfläche ist sehr rauh und lässt sich nicht glatt schmirgeln, da immer wieder kleine Holzteile herausbrechen. Max Dörner empfiehlt die Bespannung mit dünnem Nessel, um eine gute Malfläche zu erzielen.
Holzkörper aus Buchenholz werden in kleinen Formaten im Künstlerbedarfsgeschäften angeboten. Wie bei einer Schublade haben sie zusätzliche Seiten, die einen Raumwirkung ähnlich einem breiten Keilrahmen erzeugen.
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