Sehen, mischen, malen
Die Farbe ist das Gestaltungsmittel der Malerei und ohne sie wäre Kunst kaum denkbar.Im Folgenden wird die Farbe leicht verständlich in ihren unterschiedliche Bedeutungen erläutert.
1. Gesehene Farbe - die Farbwahrnehmung
Nach internationalen Definition ist Farbe der Sinneseindruck des Auges.
Das menschliche Auge nimmt Farben anhand von drei Eigenschaften wahr: Farbton, Sättigung und Helligkeit, HSV: Hue (Farbton), Saturation (Farbsättigung) und Value (Tonwerte).
Durch die Linse tritt das Licht ein und wird auf die Netzhaut projiziert und von dort befindlichen Rezeptoren den Stäbchen und Zapfen wahrgenommen. Die Stäbchen erkennen die Hell-Dunkelabstufungen (Helligkeit) und die Zapfen die Farbtöne.
Es gibt drei Zapfenarten für das Wahrnehmen roter, grüner und blauer Farbe. Durch Kombination, sowie Aktivität und Passivität (On-Off-Zellen) der einzelnen Rezeptoren können sehr viele unterschiedliche Farbtöne vergleichbar der Additiven Farbmischung wahrgenommen werden.
2. Die Subtraktive Farbmischung: Primärfarben, Sekundärfarben und unbunte Farben
Aus 5 Farbtönen kannst du alle anderen Farbtöne mischen.
Die Primärfarben sind Cyan, Magenta und Gelb. Diese Grundfarben können nicht aus anderen Farben gemischt werden, aber mit ihnen und den unbunten Farben Weiß und Schwarz kann der Maler alle Farbtöne mischen.
Leuchtende Farben erhält man durch die Kombination von je maximal zwei der Primärfarben. Die dritte Primärfarbe bewirkt durch ihren Anteil eine Reduzierung der Farbsättigung. Möchte man bunt malen, sollte man also immer nur zwei Primärfarben miteinander mischen und auch nicht drei Primärfarben lasierend übereinander legen.
Möchte man realistische Farbtöne erzeugen, sollte man gezielt die jeweils dritte Primärfarbe (Komplementärfarbe zu der Mischung der beiden anderen) zum Brechen der Farbe (Minderung der Farbsättigung) verwenden.
Wichtig ist für die Umsetzung dieser Farblehre auch der genaue Farbton. Rot ist nicht gleich Magenta. Besitzt der rote Farbton zu viel Gelbanteil (etwa Kadmium Rot Hell) kann man als Maler keine violetten Töne mischen. Die Farbe Weiß ist in der Praxis beim Mischen von großer Bedeutung. Meist wird sie in den Farbtheorien nicht sonderlich berücksichtigt, da Weiß als Untergrundton (wie in der Aquarellmalerei) vorausgesetzt wird.
Über die Angleichung der Farbtheorie an die menschliche Wahrnehmung: über Farbsysteme wie CYMK, RGB, HSV, Farbtheorien von Itten und Goethe sowie über die Farbkontraste.
3. Malfarben
Im Umgangssprachlichen werden die Malfarben auch nur als Farben bezeichnet. Ihre korrekte Bezeichnung ist Malstoffe. Zu dieser Gruppe gehören sowohl die die flüssigen als auch die pastenartigen.
Malfarben bestehen aus Farbpigment, Bindemittel, Lösungsmittel und eventuell Füllstoffen. Ihre Qualität zeichnet sich durch Lichtechtheit und Farbbrillanz der verwendeten Farbpigmente aus. Gute Malfarben besitzen keine Füllstoffe. Kurz eingestellte Farben mit einer festen Konsistenz gelten als besonders gut, da man mit ihnen den Farbauftrag variieren kann.
Die verschiedenen Farbtechniken:
4. Farbtöne - Farbkreis - Farbkarte
Farbbezeichnungen für die verschiedenen Farbtöne gibt es sehr viele und ständig kommen neue hinzu.
Die Farbnamen wurden lange Zeit durch die Verwendung der Farbpigmente geprägt. Seit dem die meisten Malfarben aus künstlich hergestellten Farbpigment bestehen, verlieren die alten Bezeichnungen an Bedeutung. Wichtiger als der konkrete und korrekte Farbname sind für die Beurteilung des Farbtons die Anteile der Grundfarben: Gelb, Magenta, Cyan, Weiß und Schwarz. Wenn man die verschiedenen Anteile kennt, kann man den Farbton mischen, brechen oder abwandeln. Die Farben kann man rein subjektiv (meist etwas ungenau) oder mithilfe moderner Farbmessung (Farbmetrik) etwa mit Hilfe einer Bildbearbeitungssoftware beurteilen.
Der Farbkreis ist ein Modell zur Verdeutlichung der Farblehre. Er zeigt die Beziehung zwischen Primärfarben, Sekundärfarben, Komplementärfarben, Sättigung etc. In der Geschichte der Farbe wurde Kreise, Räder, Spiralen, Dreiecke, Diagramme, Würfel und andere Ordnungssysteme veröffentlicht. Siehe Farblehre.
Farbkarte: Die Anordnungen der Farbtonfelder werden als Farbkarten bezeichnet. Sie dienen dazu das Mischen der Farbtöne zu erleichtern. Farbkarten werden im Malerhandwerk, der Fotografie und der Filmentwicklung verwendet, um Farbtöne so genau wie möglich wiederzugeben.
5. Kapitel
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