Zwischenfirnis und Schlussfirnis
Definition: Firnis (= Malfirnis) ist eine farblose Flüssigkeit, die meist aus Harzlösungen besteht. Es bewirkt einen einheitlichen Glanz, eine Steigerung der Tiefenlichter, eine gute Verklebung der Farbe auf dem Bild und einen abschließenden Schutz.
Der Firnis kann auf das Bild oder Bildpassagen gesprayt oder mit dem Pinsel gemalt werden. Der Firnis aus der Pumpspraydose lässt sich problemlos aufbringen, während das Firnissen mit dem Pinsel Schwierigkeiten verursachen kann. Oftmals werden Härchen oder Flusen mitaufgetragen, die besonders auf hellen Bildpassagen deutlich sichtbar bleiben.
Man verwendet das Firnis als Zwischen- und Schlussfirnis.
Gerade wenn das Bindemittel die Pigmente nicht ausreichend verklebt, kann man diese Mängel nachträglich mit einem Zwischenfirnis korrigieren.
Der Schlussfirnis schützt die Malerei abschließend vor Kratzern und der UV-Strahlung.
Sowohl der Zwischen- als auch das Schlussfirnis bewirkt einen einheitlichen Glanzgrad. Die Hersteller bieten Produkte mit unterschiedlichem Glanz an, so dass man zwischen matten, seidenmatten, halbglänzenden und glänzenden Firnissen wählen kann.
In der Acrylmalerei verwendet man als Zwischenfirnis Acrylbinder oder Medium-Malmittel, welche weich genug eingestellt sind, so dass man auf ihnen problemlos weitermalen kann.
Als Schlussfirnis sind spezielle Acryl-Firnisse zu empfehlen, je nachdem, ob man einen textilen oder festen Bildträger firnist, sind sie hart bis sehr hart eingestellt. Auf diesen Schlussfirnissen kann man nicht mehr weitermalen. Man kann aber auch die Schlussfirnisse für die Ölmalerei verwenden.
Für die Ölmalerei verwendet man sowohl als Zwischen- wie auch als Schlussfirnis Dammarharzlösungen.
Wenn die Schutzschicht das Bild gelblich einfärbt, werden vergilbte Schlussfirnisse durch den Restaurator fachgerecht entfernt. Wie man Firnisse abnimmt.
Die Aquarellmalerei wird nicht gefirnisst, sondern eventuell wie die Pastellmalerei nur mit einem Fixiermittel gefestigt. Die sogenannten Fixative bestehen aus einem nicht gilbenden synthetischen Harzfirnis auf Alkoholbasis, so dass sie sich nach dem Auftrag schnell verflüchtigen, ohne zuvor zu Tief in die Farbe und das Papier einzuziehen. Auf gefirnissten Passagen kann man nicht mehr mit Aquarellfarbe malen. Während man beim Pastell auch nach einzelnen Farbaufträgen Zwischenfixierungen vornimmt.
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