Der Künstler Jean-Etienne Liotard malte das Stillleben nur mit einem minimalen Farbauftrag und berücksichtigte die changierende Farbtöne der Früchte.
Auf dem grauen Papier zeichnete der Künstler zunächst die Szene mit Kohle vor. Im Schattenbereich der Pflaume sind noch deutlich die Kohlestriche und die Papierfarbe zu erkennen. Vermutlich verwischte er auch schon die Schatten mit Kohle, so dass zuerst eine perfekte Hell-Dunkel-Zeichnung entstand.
Danach setze Liotard luftig die Pastellfarben auf der Kohleskizze nebeneinander. Vorsichtig wischte er die Verläufe und behielt die Konturen deutlich sauber von der Vorzeichnung bei. Durch das Verwischen von Pastellfarbe und Kohle erzeugte der Künstler die farbigen Schatten.
Auf besondere farbliche Experimente verzichtete der Künstler. Er malte die Farbtöne wie er sie sah. Die gelungene Bildwirkung erzielte er durch die perfekte Zeichnung der Formen und die schillernden Farbtöne.
Seit der Moderne gibt man oftmals dem Komplimentärkontrast und den farbigen Schatten eine zu große Bedeutung. So versucht man, die Schatten besonders kunstvoll aus einer Vielzahl von verschiedenen Farben zu erzeugen und auf Grau- und Schwarztönen gänzlich zu verzichten.
Bei diesem Obststillleben sieht man deutlich, wie leicht und wirkungsvoll Grau und Schwarz gemischt mit einer variierenden Gegenstandsfarbe einen farbigen Schatten erzeugt.
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