Eine einfache Maltechnik ohne Pinsel
Das Pastell ist eine einfache Maltechnik mit der Besonderheit, dass die Pastellfarben direkt und ohne Pinsel aufgetragen werden.
In diesem Kurs werden dir die notwendigen Informationen und hilfreichen Tipps vermittelt, um gleich mit dem Malen zu beginnen. Der Kurs ist als fortlaufender Text geschrieben. Die Seiten sind jeweils unten in Reihenfolge verlinkt.
Eine Einführung
In der Pastellmalerei trägt man Farbe/Pigment direkt auf, ohne dafür in der Regel Pinsel, Malmittel oder Verdünnung zu benutzen. Durch die rauhe Papieroberfläche haftet der Pigmentstaub von alleine und wird meist erst nach dem Malen zur Konservierung mit Fixativ besprayt. Die Leuchtkraft der Pastellfarbe leidet durch das Fixieren, die Farben werden deutlich dunkler.
Die Pastellfarben werden vor dem Malen nicht auf einer Palette gemischt. Stattdessen können die Farbtöne begrenzt direkt auf dem Papier verändert werden, in dem man zunächst einzelne Striche nebeneinander setzt und sie dann verwischt. Auf diese Weise kann man nicht nur mit wenigen Pastellkreiden eine Vielzahl von Farbtönen erzeugen, sondern auch prima das Malen von Verläufen gestalten.
Um die Farben zu verwischen, verwendet der Maler unter anderem auch den Papierwischer (Estompen, eine hart gepresste Pappe in Zigarrenform) meist die Finger oder seltener einen Pinsel.
Nachteile der Pastellmalerei sind auf jeden Fall ihre geringe Haltbarkeit und der Verzicht auf Lasuren. Mit dem Fixativ kann die Pastellmalerei einigermaßen haltbar gemacht werden, so dass der Farbstaub nicht gleich beim ersten Windstoß davon fliegt.
Das Pastell sollte zusätzlich durch eine Glasscheibe geschützt werden. Hierbei ist es ratsam, das Bild mit einem Passepartout zu versehen, damit das Pastell nicht direkt mit dem Glas in Berührung kommt und so Pigmentstaub abgibt.
Heutzutage wird die Pastellmalerei meist von Künstlern für die flüchtige Porträt- oder Straßenmalerei verwendet. Aber auch Grafikdesigner benutzen die Pastellfarben meist im sogenannten Rendering-Verfahren ↓.
Nachfolgend findest du eine Kurzfassung zu den einzelnen Abschnitten. Du kannst hier die einzelnen Themen schon einmal anlesen und dich danach auf den Unterseiten ausführlicher informieren.Das Malmaterial der Pastellmalerei
Die Farben gibt es als Pastellkreide, Ölkreide oder Pastellstifte. Manche Künstler malen auch mit den reinen Pigmenten. Die Pastellfarben werden mit Bindemittel in die entsprechende Form gepresst. Bei den Pastellstiften ist eine Pastellmiene wie beim Bleistift von einer Holzfassung umgeben. Die verschiedenen Farben gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. Die Hersteller geben den Pastellfarben einen unterschiedlichen Öl-Anteil bei, wodurch es Unterschiede im Fettgehalt der einzelnen Produkte gibt. Fettige Pastellfarben nennt man auch Ölkreiden, die auch auf glattem Papier haften.
Das Papier für die Pastellmalerei sollte vorallem leicht aufgerauht oder strukturiert sein. Auf glatten Papieren kann sich die Pastellfarbe nicht halten. Fotokarton, Cansonpapier, Skizzenpapier eignen sich wunderbar für das Malen mit Pastellfarben. Farbig getönte Papiere haben einen ähnlich Effekt wie in der Malerei die Imprimitur. Besonders weiße und helle Töne leuchten auf dem farbigen Papier gut. Leider sind die farbigen Papiere meist lichtempfindlich, so dass sie je nach Lichteinfall schnell verblassen und das gesamte Bild verändern.
Zum Fixieren eignen sich die vom Handel angebotenen Fixative in umweltfreundlichen Pumpspraydosen. Dies sind Firnisse (Mastix-, Dammar-, Polyvinylacetatharz ) auf Alkoholbasis (Äther, Benzin, Spiritus), die sich recht schnell verflüchtigen. Anschließend bleiben die Pastellfarben dunkler, wie nass und verlieren einen Teil ihrer Leuchtkraft. Man unterscheidet unter dem Zwischen und dem Schlussfixativ.
Weitere Informationen zu dem Malzubehör
Die Techniken des Pastells
Die Wischtechnik wird meist mit den Fingern oder dem Papierwischer (Estompen) ausgeführt. Durch den Verzicht auf Malmittel, Lasuren, Verdünnungsmittel ist das unmittelbaren Wischen so einfach, dass wirklich jeder tolle Resultate in dieser Maltechnik erzielen kann.
Mit Schablonen kann man einzelne Bildstellen zügig kolorieren oder frei halten. Im Rendering-Verfahren vermischt man Pastellfarbpigment mit Lösungsmittel und malt sie mit dem Pinsel auf, wodurch man einen gleichmäßigen und effektvollen Farbauftrag erzielt.
Weitere Informationen zur Pastellmaltechnik
Einige Malübungen zum Nachmalen
Beim Malen ist es ganz wichtig, dass du dir einiges zutraust und möglichst frei ans Werk gehst. Wenn man in einer neuen Maltechnik arbeitet, ist man naturgemäß etwas verunsichert. Deshalb tust du gut daran, nicht gleich mit einem eigenen Projekt zu beginnen, sondern dich erst einmal nur auf die Maltechnik und das Material zu konzentrieren.
Einige kleine Malübungen dauern nicht lange und geben dir Sicherheit und das notwendige maltechnische Geschick, um deine Ideen umzusetzen. Anhand der Vorlagen kannst du nachvollziehen, wie die Pastellbilder entstanden sind.
Übungen und Vorlagen für die Pastellmalerei
Geeignete Motive für das Pastell finden
Die Pastellmalerei hat ihren ganz eigenen Charakter. Die Pastellkreiden bilden eine deckende Farbschicht, daher eignen sie sich in erster Linie für Porträts und Stillleben. Ganz besonders leicht kann man Farbverläufe umsetzen. Obwohl die Pastellfarbennicht transparent aufgemalt werden können, sind luftige Bildpassagen wie zum Beispiel Wolkenbilder gut möglich. Da die Pastelle leicht verwischen, wirken Bilddetails oftmals zu verschwommen wie durch einen Softfilter. Bildpassagen mit heller Kreide auf dunklem Papier leuchten und haben eine gute Bildwirkung.
Eine Motivsuche für die Pastellmalerei
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