Mit den Fingern oder dem Estompen kann man Gezeichnetes verwischen, um künstlerische Effekte oder Verläufe zu erzeugen.
Mit dem Radiergummi oder -stift kann man besonders gut Lichter (Höhen) in die Zeichnung radieren.
Beim Verwischen ist die Art der Ausführung für ihre Wirkung entscheidend, denn allzu leicht kann das Verwischen schmierig aussehen und dadurch das ganze Bild schmälern. Das gekonnte Verwischen erzeugt reizvolle Unschärfen, die dem Bild das gewisse etwas geben können.
Im Folgenden wird das Verwischen und Radieren zum Erzielen von Unschärfe erläutert. Es wird dabei auf die möglichen Zeichentechniken, Materialien und erzielten Effekte eingegangen.
Verwischen lassen sich die folgenden Zeichentechniken:
Das Verwischen kannst du ausführen mit:
Verwischte Unschärfen sind im Bild ein modernes Gestaltungselement und werden nicht nur zum Darstellen von fliessenden Farbverläufen verwendet. In der Fotografie aber auch in der Malerei (Gerhard Richter, Francis Bacon etc.) wird die Unschärfe eingesetzt, um die Bildwirkung zu steigern.
Man kann zwischen den folgenden Unschärfen unterscheiden:
Das Verwischen mit den Fingern hat den Vorteil, dass man unmittelbar sowohl Flächen als auch mittlere Details unscharf gestalten kann. Nachteilig ist die Ungenauigkeit der Verwischungen.
Kleine Details lassen sich mit dem Finger nicht verwischen. Hierfür eignet sich besonders gut der Estompen, der aus gepresster und gerollter Pappe besteht. Aber auch Wattestäbchen und -pads eignen sich prima um feine Tonabstufungen zu verwischen.
Mit dem Pinsel ist das Verwischen etwas schwierig. Taucht man den Pinsel zuvor in Lösungsmittel (Terpentinersatz), kann man die Zeichentechniken vermalen.
Mit dem Radiergummi kann man gut linear verwischen, zum Beispiel in Form einer radierten Schraffur, oder die Lichter mit unscharfen Kanten hineinradieren. Der Radierstift eignet sich für das dosierte Verwischen von Verläufen. Mit kreisenden Bewegungen kann man geschummerte Abstufungen verfeinern.
Den unscharfen Bildeffekt von Gerhard Richter setzt man zeichnerisch besonders gelungen mit einer waagerechten Parallelschraffur um.
>>> Unscharf malen wie Gerhard Richter
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3. Kapitel Zeichentechniken
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