Das Aktbild wurde wahrscheinlich auf einem braungrauen Papier ausgeführt. Bei diesem Bild bedeckt Edgar Degas die gesamte Papieroberfläche mit Farbe.
Maltechnisch gelungen sind hier besonders die farblichen Kontraste, die direkt nebeneinandergesetzt wurden, wie etwa im Schattenbereich des Rückens, beim Kissen oder im Hintergrund. Auffällig ist die Parallelschraffur beim Akt und im linken Vordergrund.
Die Komposition der Umgebung ist wahrscheinlich zufälliger Natur, während hier eine klassischen Aktfigur durch das Abtrocknen in einer anderen Perspektive erscheint.
Anleitung: Auf das farbige Papier skizzierte Degas wahrscheinlich die Szene zunächst linear mit schwarzer Kohle. Einzelne Skizzenlinien sieht man noch rechts im Hintergrund und aus dem Untergrund hervorschimmernd bei den Umrissen der Aktfigur.
Schrittweise wurde nun die Szene koloriert, wobei Degas den Akt detaillierte ausführte und den Hintergrund en passant skizierte.
Der Akt: Auffällig ist der sehr dicke Farbauftrag. Wahrscheinlich verwendete Degas ein extra raues Papier, auf dem die Pigmente besonders gut haften. Zusätzlich könnte er das Pastell zwischen den einzelnen Farbschichten fixiert haben, um einen solch kraftvollen Farbauftrag zu erzielen.
Angefangen hat er mit einem Mittelton der Hautfarbe und einem blaugrau für die Schatten, die er flächig auftrug und an den Übergängen ineinander strichelte. Darauf setzte er die Höhen in hellem Incarnat und rotorange Lichtreflexe im Schatten. Beides malte er in Parallelschraffur, so dass die Farbdarunter in den Zwischenräumen sichtbar bleibt. Degas verwischte die Pastellfarbe nur wenig, so dass eine klare Farbwirkung entstand.
Die Haare sind aus drei Farben gemalt worden: Türkis, Rot und Braun als Licht-, Reflex- und Schattenfarbe. Degas setzte die Haarfarbe flächig nebeneinader.
Den Hintergrund kann man in reinfarbige und strukturierte Flächen unterteilen. Die reinfarbigen Flächen bestehen aus einem Farbton im Untergrund und einem darübergelegten. Bei den strukturierten Flächen (die strukturierte Wandbespannung oben in der Mitte, das Kissen und die Farbfläche unten links) sind mehrere Farbtöne frisch nebeneinandergesetz, so dass sie durch den farblichen Kontrast wunderbar leuchten.
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Commons.wikimedia.org Pastellbilder von Edgar Degas
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