Gute Kopien erzielt man, indem man die selbe Maltechnik und Farbe verwendet, in der die Vorlage entstanden ist. Auf diese Weise kopiert man auch das Material, den Glanzgrad und somit die Bildwirkung.
Grundsätzlich kann man dabei zwei Methoden unterscheiden:
1. Das Bild wird ausschnittsweise fertig gemalt. Abschnitt für Abschnitt wird detailliert das Original übertragen. Sowohl beim Kopieren von deckender Malerei sowie von Fotografie sollte man alla prima direkt die Farben an die jeweilige Stelle setzen und wenn nötig nass-in-nass vermalen. Der Kopist malt jeweils eine Ausschnitt fertig Maltechnisch bietet sich für diese Malweise das Kopieren mit Ölfarben an. Mit dieser Methode arbeiten auch die Bildkopisten in den Museen und in China, egal ob es sich dabei um eine Kopie eines großen Meisters oder um ein Fotoporträt handelt.
2. Die Kopie wird in allen Teilen gleichmäßig gemalt. Der Maler kopiert auch den Aufbau der Bildschichten: Er benutzt eine ähnliche Grundierung, fertigt eine Unterzeichnung an, malt in Lasuren etc.
Eine genaue Analyse des Bildaufbaus sollte dem eigentlichen Abbilden vorangehen, um die Reinenfolge zu ermitteln, in der die einzelnen Abschnitte gemalt werden. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die Vorlage selbst in Schichten entstanden ist. Auf diese Weise kann die Untermalung oder sogar die Vorzeichnung falls erforderlich wie beim Original aus dem Untergrund hervorschauen.
Wenn die Vorlage in lasierender Malweise gemalt wurde, ist es unmöglich, jede Lasur nachzuahmen und auch noch dieselbe optische Farbmischung zu erzielen. Nachdem man versuchte, der Malweise des Künstlers zu folgen, sollte man zum Ende hin, immer nochmal die einzelnen Farbtöne halbdeckend bis lasierend korrigieren.
Zufällig entstandene Bildstellen: wie Pinselduktus, -struktur, Kleckse oder verlaufende Farbe kann man nur ungenau kopieren. Hier stellt sich immer wieder die Frage:
Wahrscheinlich wird der Kopist, immer ein wenig einen Zwischenweg einschlagen, um diese Schwierigkeiten erfolgreich zu umgehen.
Die Vorzeichnung genau auf die Leinwand zu übertragen, ist der Grundstein für das Gelingen einer Bildkopie. Weicht man hier oder da bereits bei der Vorzeichnung ein wenig ab, wird auch die Malerei sich von der Vorlage unterscheiden.
Schon in den alten Malerwerkstätten großer Meister wurde deshalb nicht freihand die Vorzeichnung aufgetragen, sondern man bediente sich eines Rasters. Das Vorlagenbild und die Leinwand wird in Planquadrate eingeteilt (Quadrierung, Quadratnetzprojektion). Mit Hilfe der kleinen Kästchen kann man Details und die Proportionen perfekt 1:1 übertragen.
In der heutigen Zeit bedienen sich die meisten Künstler eines Bildprojektors, um die Vorzeichnung/Vorlage auf die Leinwand zu kopieren.
Weitere Informationen: Motive auf die Leinwand übetragen freihand, mit Quadratnetzprojektion, Paxiscope oder Beamer.
Das Urheberrecht schützt die Kunst vor unerlaubter Verwendung und verbietet das Kopieren von Bildern ohne Einverständnis des Urhebers. Alle Kunstwerke unterliegen dem Urheberrecht und dürfen erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers gemeinfrei verwendet (kopiert) werden.
Nur für private Zwecke und für die Schule ist das Kopieren von Bildern erlaubt. Siehe § 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch
Die freie Benutzung eines urheberrechtlich geschützten Bildes kann in einzelnen Fällen erlaubt sein. Hierfür ist entscheidend, ob das Bild tatsächlich ein selbstständiges Werk ist. Der Unterschied zwischen der Freien Benutzung §24 und einer Bearbeitung und Umgestaltungen §23 ist hier oftmals auch für die Gerichte schwierig einzuordnen.
Auch gibt es mittlerweile viele Bilder im Internet, die die Urheber unter die verschiedenen Creative Commons Lizenzen gestellt haben. (Siehe Creative Commons, Flickr.com und commons.wikimedia.org.) Bei den Creative Commons Lizenzen ist eine Weiterverwendung unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Bei den großen Bildagenturen kannst du dir günstig ab einem 1 Euro die eingeschränkten Recht an Bildern (Fotos, Videos und Grafiken) erwerben.
Respektiere in jedem Fall die Urheberrechte deiner Künstlerkollegen.
Die richtige Wahl des Motivs entscheidet meist schon darüber, ob dir die Vorlage gelingen wird. Besonders schwierig ist es für Einsteiger, Verläufe zu malen und die variierenden Valeurs umzusetzen.
Entsprechend grenzt es beinah an das Unmögliche, Fotos absolut detailgetreu zu kopieren. Fast immer vereinfacht der Maler unwillkürlich die Fotorealität und es entsteht eine malerische Kopie.
Um das Kopieren von Bildern zu lernen, empfehlen sich Motive mit einem flächigen Malstil. Zwangsläufig gibt es hier kaum Verläufe und nur wenige Valeurs zu malen, so dass man sich ganz auf das Motiv konzentrieren kann. Das Ziel einer perfekten Kopie kann hier eher erreicht werden und es ist ein erster Schritt, das Kopieren von Bildern zu lernen.
Einfache Malmotive müssen nicht unbedingt nach Anfänger aussehen. Viele berühmte moderne Meisterwerke besitzen nicht unbedingt einen hohen maltechnischen Schwierigkeitsgrad. Nachfolgend findest du einige Vorlagen zum Nachmalen, die in ihrer Entstehung erläutert werden.
Hier findest du Malmotive zur Inspiration.
Weitere Themen:
Inhalt: In diesem Malkurs werden sowohl verschiedene Motive vorgestellt, als auch die nötige Technik besprochen, um Bilder perfekt zu kopieren. Zunächst wird auf die Methoden eingegangen, mit denen sich die Vorzeichnungen problemlos auf die Leinwand übertragen lassen. Außerdem wird erklärt, welche Maltechniken sich für die verschiedenen Motive eignen. Abschließend gibt es Infos zu den rechtlichen Grundlagen beim Kopieren von Bildern.
Aus unserer Serie "Malen wie bekannte Künstler":
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