In der Pastellmalerei ist alles besonders einfach, vor allem wenn du keine Angst hast, dir die Finger schmutzig zu machen. Mit einigen kleinen Malübungen bekommst du ein Gespür für die Kreide und das Verwischen. Im folgenden beschreibe ich eine Malübung, bei der es darum geht, möglichst frei zu malen und mit abstrakten Formen und Farben Gefühle auszudrücken.
Der Vorteil von Malübungen ist es, dass du ganz entspannt malen kannst. Da es ja kein richtiges Bild werden soll, ist nicht das Resultat wichtig, sondern dass du viele Dinge ausprobierst. Die Passagen oder Details, die dir gefallen, kannst du danach in einem einzelnen Bild oder einer kleinen Serie ausführen.
Nehme dir ein Blatt Papier und male irgendetwas mit festen Linien auf. Spiele mit Linien, Formen und Farben. Versuche dabei die Farben zunächst noch nicht zu verwischen. Mische aus den verschiedenen Farbtönen deines Pastellfarbensortiments neue Farbtöne. Benutze die breite Seite der Pastellkreide, um Flächen großzügig zu malen.
Wenn du schon einiges von dem Papier mit Farbe vollgezeichnet hast, fange an, einzelne Passagen gezielt zu verwischen. Das gezielte Verwischen ist deshalb so wichtig, da man meist soviel Spaß am Unscharf machen hat, dass bald das ganze Pastell gesoftet ist. Eine gute Wirkung entsteht aber oftmals gerade durch das Zusammenspiel von Schärfe und Unschärfe. In der oben abgebildeten Malübung habe ich die einzeln aufgemalten Linien und Flächen nach Gefühl nur in Laufrichtung verwischt. Die Fläche im Hintergrund habe ich versucht sehr fein auslaufen zu lassen.
Wenn dir das Ausprobieren viel Spaß macht, solltest du versuchen, neben der Grundtechnik des Verwischens alle möglichen Techniken auszuprobieren, die im letzten Abschnitt erläutert wurden. Damit die freien Entwürfe nicht zu voll werden, nehme immer mal wieder neue Blätter. Variiere nach Möglichkeit die Papiersorten in Oberflächenbeschaffenheit und Farbe.
Hier nocheinmal die Techniken im Überblick, die du ausprobieren kannst:
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