Eine kleine Materialkunde über geeignete Stifte, Hilfsmittel und Zeichenpapier
Neben den handwerkliche Techniken beeinflussen die Materialien den zeichnerischen Farbauftrag.
Jedes Material wird in verschiedenen Ausführung gefertigt, besitzt andere Eigenschaften und erzeugt somit einen anderen Strich.
Ein harter Bleistift hat andere Fähigkeiten und wirkt anders als ein weicher. Raues Zeichenpapier eignet sich zum Schummern, nicht aber für eine hyperrealistische Reinzeichnung. Ein Knetgummi nimmt gut die Kohle auf, kann aber keine Buntstiftstriche entfernen.
Gute Materialien sind nicht unbedingt notwendig, sie vereinfachen aber die künstlerische Arbeit.
Das Zeichnen mit Stiften, deren Farbabrieb gleichmäßig gelingt, auf Papier, das sich nicht beim Radieren auflöst, macht einfach mehr Spaß. Hochwertige Buntstifte leuchten intensiver. Die reine Oberfläche dicker Zeichenkartons beeindruckt schon ohne einen Strich und wirkt inspirierend.
Natürlich sind sehr gute Künstlermaterialien schrecklich teuer, da sie in höchster Qualität produziert werden. Und man muss schon tief in die Tasche greifen, wenn man sich ein Sortiment zulegen möchte.
Die gute Nachricht: Gerade die Zeichenutensilien sind im Vergleich zum Malmaterial auffallend günstig.
Weniger ist mehr: Obwohl ich nicht gerade großzügig Utensilien einkaufe, stelle ich immer wieder fest, dass ein Teil ungebraucht bleibt. Deshalb nehme ich mir vor, nur noch gezielt einzelne Stifte und Bögen und keine Sortimente und keine Blöcke mehr zu kaufen.
Im Folgenden findest du Informationen zum Zeichenbedarf wie Bleistift, Zeichenkohle, Ölkreide, Pastellkreide, Buntstift, Tusche, Radiergummi, Anspitzer und Papier.
Auf den Unterseiten gibt es Erklärungen zum jeweiligen Zeichenmaterial, eine Aufstellung der verschiedenen Fabrikate und Tipps.
Zeichengerät
1. Der Bleistift ist ideal zum Skizzieren und Zeichnen. Sein schimmernder Farbauftrag erzeugt eine besondere Bildwirkung.
Die Anwendungsmöglichkeiten des traditionellen Zeichengeräts sind sehr vielfältig und reichen von der reinen Zeichnung bis zur Mischtechnik mit Aquarell.
Die Härtegrade sind in den Stufen 9H (extrem hart) bis 9B (super weich) unterteilt.
Über die unterschiedlichen Härtegrade des Bleistifts
2. Kohle ist gut zum Skizzieren und als Vorzeichnung für die Malerei. Ihr rau strukturierter Farbabrieb erzeugt eine reizvolle Bildwirkung.
Zeichenkohle besteht aus Holzkohle und wird als Stäbchen, gepresste Kreide und in Stiftform angeboten. Die Kreiden (Reißkohle) sind feiner und in verschiedenen Härtegraden zu kaufen. Sie werden aus Holzkohlepulver gepresst und auch als Zeichenstift (Pittstift) mit Holzfassung produziert.
Materialien für die Kohlezeichnung
3. Pastellkreide und -stifte eignen sich für farbige Entwürfe und die schnelle Malerei.
Pastellkreide besteht aus Farbpigmenten und Bindemittel. Beim Farbauftrag wird sie zerbröselt, so dass sich loser Farbstaub auf dem Zeichengrund ablagert ohne sich mit ihm zu verbinden.
Die Pastellkreiden lassen sich in zwei Sorten einteilen: die harten in Vierkantform und die weichen in runder Form.
Pastellkreide von soft bis hart
4. Die Ölkreide ähnelt der Pastellkreide in der Bildwirkung, verhält sich aber anders beim Malen.
Die Ölkreiden sind keine Pastelle, sondern eine Zwischenform von Pastell- und Wachskreide und haftet entsprechend gut auf dem Papier. Bei der Ölkreide werden dem Farbpigment Öl und Wachse hinzugefügt, wodurch diese Kreiden auch ohne Fixativ gut auf dem Papier haften.
Ölkreide: zwischen Pastell- und Wachskreide
5. Der Buntstift wird vor allem zum Illustrieren und weniger für künstlerische Darstellungen verwendet. Durch seinen feinen Farbabrieb kann man mit ihm exakte Linien zeichnen. Große Flächen sind meist nur mühevoll zu bewältigen, weshalb sich die Kombination mit Aquarellfarben anbietet. Buntstifte, die mit Wasser vermalt werden können, nennt man Aquarellstifte.
Infos zu Bunt- und Farbstiften
6. Tusche eignet sich für grafische Zeichnungen, die durch den Hell-Dunkelkontrast wirken. Mit der Zeichenfeder kann man nur in Linien und Punkten zeichnen. Tonwertverläufe werden mit Hilfe von Schraffuren oder Punktrastern umgesetzt. Tusche gibt es in verschiedenen Farbtönen, Glanzgraden, wasserfest oder -löslich, getrocknet in Stangen oder flüssig.
Materialien für die Federzeichnung
7. Zeichenuntergrund
In den Geschäften gibt es eine unglaubliche Anzahl an Papiersorten, die es dem Zeichner nicht leicht macht, das richtige Papier für seine Arbeit und Zeichentechnik zu finden. Zeichenpapier, Druckerpapier, Bristolkarton, Fotokarton, Tonpapier und Aquarellpapier sind wohl die beliebtesten Zeichenuntergründe.
Papiere und Kartons - die verschiedenen Sorten
Zeichengeräte mit groben Farbabrieb wie etwa Kohle und Pastell brauchen einen rauen Zeichenuntergrund. Mit feinen Blei- und Buntstiften kann man auch auf sehr glattem Grund zeichnen.
8. Radierer
Es gibt viele verschieden Radiergummi-Sorten, die für die unterschiedlichsten Zwecke hergestellt werden. Schlechte Qualitäten schmieren mehr, als dass sie radieren.
Radierbar sind Bleistift, Buntstift, Kohle, Pastellkreide, Aquarelllasuren und Tuschelavuren.
Radiergummi, Radierstift und andere Arten
> Radieren mit dem richtigen Gummi
9. Spitzer
Der Anspitzer ist beim Zeichnen mit Stiften ein unverzichtbarer Helfer. Seine Arbeit wird oftmals unterschätzt - mit dem Resultat schlecht gespitzter oder abbrechende Stifte. Mit einem spitzen Stift zeichnet es sich meist doppelt so gut. Nur mit der feinen Spitze lässt sich punktgenau zeichnen und elegant kreisend schummern.
Tipps zu Spitzern, Spitzmaschinen und zum Anspitzen
10. Fixierer
Feine Stiftzeichnungen (Blei und Buntstift) müssen im Gegensatz zu den gröberen Kreidezeichnungen (Kohle, Pastell) nicht unbedingt fixiert werden. Die Haltbarkeit einer Zeichnung erhöhen Fixiermittel in jedem Fall, da sie den relativ lockeren, zeichnerischen Auftrag mit dem Untergrund verbinden. Neben dem Fixativ gibt es eine Reihe von alternativen Möglichkeiten zum Fixieren.
Mit Fixiermitteln die Zeichnungen haltbarer machen
4. Kapitel Zeichenmaterial