Kohle ist ideal zum Skizzieren und Entwerfen. Ihr rau strukturierter Farbabrieb erzeugt eine reizvolle Bildwirkung.
Zeichenkohle besteht aus Holzkohle und wird als Stäbchen, gepresste Kreide und in Stiftform angeboten. Die Kreiden (Reißkohle) sind feiner und in verschiedenen Härtegraden zu kaufen. Sie werden aus Holzkohlepulver gepresst und auch als Zeichenstift (Pittstift) mit Holzfassung produziert. Mit diesen anspitzbaren Stiften lassen sich gut Details zeichnen. Die traditionellen Kohlestäbchen bestehen aus reiner Holzkohle in natürlicher Form. Für ihre Herstellung werden gleichmäßig gewachsene Holzzweige langsam geschwelt.
Kohle ist ein beliebtes und traditionelles Zeichengerät für die Porträtzeichnung. Mit nur wenigen Strichen kann man wirkungsvolle Zeichnungen erstellen (ähnlich wie mit Pastellkreide). Vorallem das schnelle Verwischen von Verläufen macht die Zeichenkohle einzigartig. Um die Kohle zu verwischen, verwendet der Zeichner unter anderem auch den Papierwischer (Estompen, eine hart gepresste Pappe in Zigarrenform, oder Tortillions, locker gerollte Pappe in Stiftform).
Das Zeichenpapier für die Kohlezeichnung sollte aufgeraut oder strukturiert sein, da sich die Zeichenkohle auf glatten Papieren nicht halten kann. Packpapier auf der Rolle, Fotokarton, Cansonpapier, Ingrespapier und Skizzenpapier eignen sich gut für das Zeichnen mit Kohle und sind relativ günstig. Raue Zeichenpapiere und Aquarellpapier sind schon fast zu gut (teuer) und nicht unbedingt notwendig, obwohl ihre Oberflächenqualität der Kohlezeichnung eine wertvolle Note gibt.
Zeichenpapier: die verschiedenen Papiersorten
Zum Fixieren der Zeichenkohle eignen sich die vom Handel angebotenen Fixative in umweltfreundlichen Pumpspraydosen. Dies sind Firnisse (Mastix-, Dammar-, Polyvinylacetatharz ) auf Alkoholbasis (Äther, Benzin, Spiritus), die sich recht schnell verflüchtigen. Anschließend ist die Kohle dunkler, wie nass und verliert einen Teil ihres Stils. Man unterscheidet unter dem Zwischen- und dem Schlussfixativ.
Die Zwischenfixierung eignet sich gut, um auf der gefestigten Zeichnung Details zu malen. Durch das Fixativ wird der Untergrund deutlich härter und rauer. Deshalb ist es gut, nach der Zwischenfixierung nur mit spitzen Kohlestiften und Estompen weiterzuarbeiten.
Aufgetragen wird das Fixativ entweder, wie auf den Spraydosen empfohlen, in schlangenförmigen Bahnen zunächst von oben nach unten und dann von rechts nach links; oder locker im Handgelenk wedelnd und gleichmäßig über das Pastell sprühend. Beobachte beim Fixieren immer welche Stelle wieviel von dem Sprühnebel abbekommt, damit du keine Passage im Fixativ ertränkst. Ein guter Abstand für das Aufsprühen des Fixativs ist 30-40 cm. Sowohl das zu nahe als auch das zu weite Fixieren wirkt sich negativ auf das Resultat aus.
Weitere Informationen zum Fixativ und zu anderen Fixiermittel
Die reinen Graphitstifte sind hingegen ideal für die künstlerische Zeichentechnik. Sie besitzen im Gegensatz zum Bleistift keine Holzmine und werden nur von einer Lackschicht umhüllt. Mit der Breitseite der vollen Bleistiftmine kann man wunderbar großzügig schummern. Die reinen Graphitstifte werden wie normale Bleistifte gespitzt. Das beim Anspitzen anfallende Pulver kannst du gut für die Wischtechnik oder das Rendering verwenden, da es keine Holzspäne enthält. Es gibt aber auch Graphitkreide, die wie die Pastellkreide in Quaderform gepresst sind. Ihre Aussenkanten sind ungeschützt.
Contéstifte und -kreide sind den Pastellkreiden vom Material und Farbauftrag sehr ähnlich und bestehen aus gepresstem und gebranntem Ton. Sie werden in verschiedenen dezenten Farbtönen angeboten wie Rötel, Sepia, Weiß, Schwarz und mehreren Grautönen.
Pastellkreiden bestehen aus Farbpigmenten und Bindemittel (verdünnte Leime wie Traganth, Haferschleim oder synthetische Polyglykole).
Bei der Pastellkreide hält das Bindemittel die Farbpigmente nur in Stiftform und verklebt sie nicht auf dem Bild. Beim Farbauftrag löst sich das Bindemittel zusammen mit dem Farbpigment durch Druck auf dem Papier zu Staub auf. Das verwendete Bindemittel sorgt für das soft oder harte Malverhalten der verschiedenen Pastellkreidesorten. Die Pastellkreiden lassen sich in zwei Sorten einteilen: die harten in Vierkantform und die weichen in runder Form.
Mit Kohle zeichnen- und skizzierenlernen
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4. Kapitel Zeichenmaterial
Zeichenkurs Inhaltsverzeichnis