Blei- und Buntstifte lagern sich nur an der Oberfläche des Zeichenpapiers ab und dringen nicht in den Untergrund ein. Deshalb kannst du sie problemlos mit einem Radiergummi entfernen. Aber auch Kohle, Pastell und Aquarelllasuren lassen sich teilweise radieren.
Grundsätzlich kann man zwei Gummisorten unterscheiden:
Weiche Radiergummis können durch ihre Klebkraft den Stiftabrieb sanft von der Papieroberfläche entfernen. In den Vertiefungen halten sich die Spuren hartnäckiger.
Härtere Sorten entfernen das Gezeichnete sowie dünne Aquarell- und Tuschelasuren, indem sie die Papieroberfläche fein abschleifen. Die in das Gummi eingearbeiteten Körnchen wirken wie die Oberfläche feiner Sandpapiere.
Sowohl weiche als auch harte Radiergummis gibt es auch in Stiftform. Auf diese Weise lassen sich auch kleinste Passagen radierend entfernen.
Tipps:
Wilhelm Ostwald schreibt in seinen Malerbriefen*:
„[…] Die Bleistiftzeichnung ist somit auch dem Verwischtwerden unterworfen. Hierauf beruht die Entfernung der Bleistiftstriche mit Radiergummi. Die weichen Sorten (von dunkler Farbe) wirken auf Grund ihrer etwas klebrigen Beschaffenheit, vermöge deren sie die Körnchen aus ihren Lagern herausholen. Die härteren Sorten enthalten außerdem Beimischungen scharfer Pulver, welche die Unterlage abschleifen, auf der sich die Zeichnung befindet, und so die Körnchen gleichzeitig mit ihren Trägern oder Umgebungen entfernen. [...]“
Weitere Informationen:
* Seite 5 f, Malerbriefe, Beiträge zur Theorie und Praxis der Malerei von W. Ostwald, Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1904