Typisch für die Kunst von Morris Louis sind parallele Bänder und Streifen reiner Farbe, die nebeneinander auf dem Weiß der Leinwand einem Regenbogen ähnlich leuchten.
Er benutzte beim Malen keine Pinsel. Seine Malerei enstand meist auf großen Bildformaten in der Gießtechnik, eine Malweise die man auch als Schüttbild bezeichnet und bei der die Farbe auf das Bild gegossen wird.
Hierfür verwendete Morris Louis meist extrem verdünnte Farbe, die er auf eine grundierte und schräg gestellte Leinwand schüttete.
Nur durch den Fluss der Farbe ließ er geschwungene Farbformen in subtilen Tönen entstehen.
Beim Gießen der Farbe auf das Bild hatte er jeweils nur einen Versuch, damit die Farbe so frisch auf der Leinwand trocknete.
"[...] seine riesigen Leinwände, die oft Ausmaße von drei mal vier Metern erreichten, konnte er nur in voller Größe an der Wand überblicken, wenn sie in Galerien oder Museen ausgestellt wurden. Erst dort ließ er sie aufspannen, signierte, entschied über Bildausschnitt und Ausrichtung der Arbeiten. [...]" Artikel Kaskaden von Licht und Rhythmus von Carmela Thiele Ausgabe: 05 / 1996, Seite: 106-107, >>ww.art-magazin.de/..
Bereits 1948 verwendete Louis als einer der ersten Künstler die neue entwickelte Magna Farbe - eine auf Lösungsmittel basierende Acrylfarbe. Durch seine stark verdünnte Malweise gebrauchte er entsprechend viel Lösungsmittel. Angeblich haben die giftigen Dämpfe den Lungenkrebs verursacht, an dem Morris Louis im Alter von 49 Jahren verstarb.
Morris Louis Kunst gilt als typisches Beispiel für die Farbfeldmalerei und einer Kunstrichtung, die auch als Washington Color School bekannt ist.
Charakteristisch für die Kunst der Farbfeldmalerei ist das stark vereinfachte Thema des fertigen Bildes. Die Künstler der Farbfeldmalerei stehen damit in einer Reihe mit Künstlern wie Jackson Pollock, Barnett Newman, Clyfford Still, Mark Rothko, Robert Motherwell und Ad Reinhardt. Wie alle diese Künstler befassten auch sie sich mit den klassischen Problemen der Bildfläche und des Bildraums.
Im Jahr 1953 besuchte Morris Louis und Kenneth Noland die Künstlerin Helen Frankenthaler in ihrem New Yorker Atelier. Hier sahen sie ihr Bild Mountains and Sea von 1952. Die farbige und flächige Malweise Frankenthals beeindruckte beide sehr. Nach ihrer Rückkehr nach Washington, experimentierten Morris Louis und Kenneth Noland zusammen in den verschiedenen Techniken des Farbauftrags.
Hörtext: Gießtechnik und Schütttechnik von Morris Louis, Teil 2
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