ein Motiv in 3 verschiedenen Variationen
Mit wenigen Strichen skizziert man zunächst im Kleinformat die Grundformen und die Komposition, da sich eine kleine Zeichnung übersichtlicher beurteilen lässt.
Mit Buntstiften kann man auf der selben Skizze die Farbtöne ausprobieren. |
Auch Aquarellfarben eignen sich für Farbskizzen: Locker und transparent setzt man die Farben auf das Papier. Durch die zarten Übergänge und Überschneidungen bekommt das Motiv Atmosphäre und Ausdruck.
Die Strelitzie wurde hier in zwei Farbvariationen ausgeführt, die sich durch den Hintergrund deutlich in ihrer Wirkung unterscheiden. Das entstandene Bild kann bereits als fertiges Kunstwerk oder auch nur als Farbskizze aufgefasst werden. Besonders gelungene Werke lohnen sich auf die Leinwand zu vergrößern. Da man nicht (oder fast nicht) mit Aquarellfarben auf der Leinwand malen kann, musst man sich dann das Motiv in eine andere Maltechnik übersetzen. |
1. Variation: Aquarell mit Hintergrund
In der Aquarellmalerei ist es sinnvoll, den Hintergrund nicht auf der ganzen Fläche anzulegen, sondern stattdessen den Vordergrund auszusparen. Auf der Hintergrundfarbe würden die nachfolgenden, meist komplementären Lasuren deutlich getrübt. Das weiße Aquarellpapier hingegen fördert die volle Leuchtkraft der Blütenblätter. Natürlich könnte man den Hintergrund auch erst als Letztes malen, doch wenn du mit dem Hintergrund beginnst, kannst du ihn zunächst über das ganze Bild malen, um dann mit Wasser und einem Tuch die Blume freizulegen. Auf diese Weise kann man den Hintergrund großzügiger anlegen. |
Nachdem das Aquarellpapier vollständig getrocknet ist, kann man sich vorsichtig die Grundformen vorzeichnen. Für die Vorzeichnung verwendet man am besten Aquarellstifte, da sie sich später leicht anlösen und dadurch malerisch integrieren. Die Blütenblätter der Strelitzie wurden mit schwungvollen Pinselstrichen aufgesetzt. Ihre Lasuren wurden weniger mit Wasser verdünnt, damit das Rot kräftiger leuchtet. |
Je nach gewünschter Bildwirkung kann man das Papier etwas vornässen, damit die Lasuren frei verlaufen. Oder man vermalt die Farbe danach auslaufend nur mit Wasser. |
Die Details habe ich bei diesem Bild zunächst mit Aquarellstiften gezeichnet und danach mit einem Pinsel und Wasser laviert. |
2. Version Aquarell auf weißem Hintergrund
Als erstes habe ich eine genaue Vorzeichnung mit einem grünen Aquarellstift aufgezeichnet, damit ich eine Orientierung beim Malen habe. Mit einem Projektor habe ich mir die Vorzeichnung auf das Aquarellpapier geworfen und dann abgezeichnet. Auf diese Weise spart man Zeit und vermeidet das Radieren, das das Aquarellpapier verletzten könnte. Wie in der 1. Version habe ich die Blütenblätter einfach locker aufgemalt. Mit dem Pinsel gelingen die auslaufenden Spitzen sehr fein. Die erste Lasur habe ich auf trockenem Papier gemalt und dorthinein weitere Lasuren, so dass sie ein wenig verlaufen. Damit keine exakten Kanten mit Rändern entstehen, habe ich diese nur mit Wasser auslaufend vermalt. |
Durch das Legen der Lasuren löst sich die Skizze bereits ein wenig an. Mit etwas mehr Druck verschwinden die zeichnerischen Konturen vollständig, da sich die feinen Pigmente im Wasser auflösen. |
In dieser Version überschneiden sich keine Lasuren. Die Farbflächen liegen nebeneinander, wodurch sie sehr klar und leuchtend wirken. |
Genaue Vorzeichnung mit exakter Kontur |
3. Version: Ölbild mit einer Acryl-Untermalung
Zunächst habe ich die weiß grundierte Leinwand mit Wasser befeuchtet und danach mit einer blauen Lasur bemalt. Durch das Vornässen trocknet die Acrylfarbe langsamer und der Farbauftrag gelingt gleichmäßiger, da sich keine Ränder bilden. Hierfür habe ich Acrylfarbe verwendet, da sie schnell trocknet und einen guten Untergrund für das spätere Ölbild bildet. |
Auf den blauen Hintergrund habe ich die Vorzeichnung projiziert und mit einer weißen Lasur (Acryl) die Form der Strelitzie nachgemalt. |
Nach dem die erste Schicht getrocknet war, habe ich mit weiteren dünnen Lasuren die hellen Bereich geschichtet. Hier ist es wichtig, immer die Farbe zwischendurch trocknen zu lassen, da die Acrylfarbe sich ansonsten ungewollt ablöst und Strukturen bildet.
Durch die Schichtenmalweise vereinfacht man sich die Farbübergänge enorm. Die Verläufe sind ansonsten mit Acrylfarben nur schwer darzustellen, da sich meist deutliche Kanten bilden. Zusätzlich habe ich die Lasuren meist mit etwas Wasser auslaufend vermalt. Die weiße Untermalung neutralisiert den Untergrund und wird die Farben der späteren Übermalung leuchten lassen. |
Die Übermalung habe ich mit Ölfarben in Primamalerei in einer Sitzung gemalt. So konnte ich die frischen Farben leicht miteinander vermalen. Da das Bild (40 x 40 cm) nicht zu groß ist, habe ich das Motiv im Ganzen und nicht partiell gemalt.
Zunächst habe ich die Farben auf meiner Palette und danach auf dem Bild nebeneinander gesetzt und gemischt. |
Den Acryl-Hintergrund habe ich so gelassen, obwohl ein deutlicher Unterschied zwischen Öl und Acryl sichtbar ist. |
Weitere Informationen:
Sujet Blumen:
Hier einige Beispiele:
Folge uns