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Mohnblume aquarellieren

Die Mohnblume ist eine Blume, die sich aufgrund ihrer Beschaffenheit besonders für die Aquarellmalerei eignet. Ihre Blütenblätter sind leicht und transparent ähnlich wie der Charakter der lasierenden Malerei.

Wie schon angedeutet ist das Malen nach einer Vorlage zunächst einfacher, als nach der Natur abzubilden.

Für die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung wurde ein Fotomotiv von Bina Warwik verwendet.

1. Schritt Vorzeichnung

Mit einem roten Aquarellstift wurde die Mohnblume auf einen Aquarellbogen gezeichnet. Das glatte Aquarellpapier (20 x 30 cm, 350 gm2) wurde vom Künstler zuvor auf eine Holzplatte aufgezogen.

Bei der Vorzeichnung ist es meiner Meinung nach wichtig, dass du sie frei nach deinen technischen Möglichkeiten anlegst. Wenn du sie genau kopierst, werden spätere gemalte Lasuren, wenn sie nicht ganz so perfekt gelingen, sich deutlicher sichtbar. Viele große Künstler, wie beispielsweise Vincent van Gogh, waren sich ihrer technischen Unzulänglichkeit bewusst, trotzdem vermitteln ihre Kunstwerke besonders viel Ausdruck und Gefühl. Wenn du die Zeichnung selbst frei aufträgst, verbindet sich die Vorzeichnung und das Aquarell zu einer Einheit, zu deinem Kunstwerk. Bei dieser bebilderten Anleitung wurde Wert auf eine genaue Umsetzung gelegt, da so das Ideal als Musterbeispiel sichtbar wird. Mit einer freien Umsetzung würde die Malerei dem Betrachter mehr Ausdruck vermitteln. Lege dir eine passende Musik auf und versuche dich dem Gefühl hinzugeben, das du beim Betrachten der Mohnblume empfindest: Wind, Sommer, Leichtigkeit, Wärme, Lieblingsfarbe, ...

2. Schritt - Rot, erste Lasur

Als nächstes wurde eine rote Lasur in einem Behälter großzügig angerührt, damit die Farbe nicht mittendrin plötzlich zu Ende ist. Durch die Transparenz der Lasur vermischt sich das Weiß des Aquarellpapiers mit dem Rot der Farbe zu Rosa. Die einzelnen Flächen der Blütenblätter, die der Künstler in der Vorzeichnung umrandet hat, wurden mit einem Pinsel nur sparsam mit Wasser ausgemalt. Auf die feuchten Stellen aufgemalt verlief die rote Lasur zu weichen Farbübergängen. Die dunklen Passagen wurde nur mit rote Lasur aufgemalt, bei den helleren Stellen wurde die Lasur auslaufend mit Wasser vermalt. Tipp: nicht nur Alles unscharf verlaufen zu lassen, sondern auch mal konkrete, harte Kanten stehenlassen. Du kannst hierfür auch zwischendurch mal den Aquarellstift wieder benutzen. Um die rote Farbe etwas stumpfer/natürlicher zu malen, kannst du auch die Farbtöne Englischrot oder anteilsmäßig Terra di Siena verwenden.

3. Schritt - Schwarz-Rot, zweite Lasur

Ähnlich wie die erste rote Lasur wurden nun eine schwarz-roten Lasur aufgemalt, nach dem die erste Lasur vollständig getrocknet war und sich das Papier wieder vollständig glatt gezogen hatte.

4.Schritt - Blütenmitte

In der Mitte der Blüte wurde versucht die Aquarellfarbe durchaus deckender aufzutragen. Mit einem Tuch wurden aus der noch frischen Farbe die Blütenstempel gewischt. Nach dem wieder alles vollständig trocknete, wurden mit einem Radierstift vorsichtig die Stempel verstärkt und anschließend mit einer roten Lasur überzogen.

5.Schritt - rote Blütenblätter

Abschließend wurde eine rote Lasur auf die Blütenblätter aufgemalt. Nach Trocknung wurde nocheinmal eine leicht varierender Rot-Ton aufgetragen. Durch die unterschiedlichen Rottöne und die lasierende transparenz schillern die Blütenblätter.

Idee: In diesem Beispiel wurde vor allem die Malerei der Tonabstufungen gezeigt. Wenn du deine Motive künstlerischer/freier umsetzen möchtest, verwende kein Schwarz, sondern stattdessen im Komplimentärkontrast zu Rot ein Grasgrün oder Waldgrün. Hier kannst du wunderbar den grünen Hintergrund auf der Fotovorlage miteinbeziehen. Male hierfür zuerst den Hintergrund und spare die roten Blütenblätter nicht aber die Blütenmitte aus.

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Text: B. Waclawik

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