Egal mit welchen Farben man malt, die Maleigenschaften und die Malweise der verschiedenen Malfarben wie Aquarell-, Öl-, Acryl-, Gouachefarben ähneln sich. Neben dem Bindemittel ist es meist die Farbkonsistenz, die den Charakter der Malerei prägt. Die Festigkeiten der Malfarben können mit Verdünnnungs- und Malmitteln im Farbauftrag variiert werden. Aber auch Pinsel oder die Oberflächenstruktur des Malgrundes können die Wirkung des Auftrags bestimmen.
Allgemeine Charakteristika:
Reines Farbpigment bildet eine extreme Grenzform des Farbauftrags. Durch das Fehlen des Bindemittels ergibt sich ein empfindlicher Auftrag, den man mit Firnis oder Fixativ haltbar machen kann. Die aufgetragene Pigmentkreide besitzt unverwischt eine körnige Struktur und eine hohe Leuchtkraft.
Lasierende Anstriche auf glattem Untergrund | |
Halbdeckende Farbaufträge | |
Feste, cremige Farbe | |
Pinsel:
Spachtel, Malermesser und Gummilippe: Mit den breiten Kanten dieser Werkzeuge kann man gut cremige Farbe auftragen. Durch den Druck und den Winkel kann man den Farbauftrag beeinflussen.
Rolle: Die Farbrolle erzeugt besonders bei großflächigen Anstrichen mit deckender und fest-eingestellter Farbe einen gleichmäßigen Farbauftrag. Die Struktur ihrer Oberfläche wird in der Farbe abgeprägt und verschwindet beim Trocknen etwas, aber nur bei flüssigen Aufträgen ganz. Ähnlich wie der Schwamm kann die Rolle auch in der künstlerischen Malerei verwendet werden.
Mehrere verdünnte, halbdeckende Farbschichten mit dem Pinsel ergeben einen gleichmäßigeren Farbauftrag als ein deckender Anstrich mit der Rolle.
Schwamm: Mit der Oberfläche von Naturschwämmen kann man die Farbe abwechslungsreich pastos oder lasierend strukturieren. Die Flächen von Wolken, Laub, Wiesen etc. lassen sich auf diese Weise beleben.
Airbrush: Die flüssige Farbe wird mit Druckluft gesprayt und erzeugt sehr feine Farbschichten, die transparent aber auch deckend aufgetragen werden können.
Tropfender Farbauftrag wie Jackson Pollock: das sogenannte Dripping. Die Farbe wird auf den liegenden Malgrund getropft.
Gießende Malweise wie Morris Louis: Die Farbe fließt über die Leinwand.
Die Farbe lagert sich je nach Konsistenz, Druck und Pinselhaltung, in den Vertiefungen und Höhen der Oberfläche unterschiedlich ab.
Die Oberflächenstruktur bleibt bei normalem, deckendem Farbauftrag einige Schichten hinweg erhalten. Die Kreuzstruktur der Leinwand gestaltet und belebt durch ihre Rasterung die Farbschichten.
Die raue Oberfläche vereinfacht den Farbauftrag: Dem Maler ist es nicht möglich, so genau wie auf glattem Untergrund zu arbeiten. Trotzdem wirkt die Malerei ansprechend, da die Ungenauigkeiten durch die regelmäßige Leinwandstruktur maskiert werden. Auf glattem Untergrund wirken Pinselstrich oftmals verlorener und unsicherer.
auf Leinwand:
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Die echte Leinwandstruktur ist der Prägung einer Malpappe überlegen und verleiht der Malerei fast immer eine besondere Note.
Wenn man selbst mit dem Pinsel grundiert, kann man die Leinwandstruktur eher einbeziehen und nach seinen Wünschen gestalten.
Neben der Thematik ist die Art der Umsetzung und die Malweise für den Stil des Künstlers verantwortlich. Malgrund, Konsistenz der Farbe, Dicke des Farbauftrags, Aufbau der Farbschichten und die Gestik verleihen dem Bild eine persönliche Prägung. Mit diesen Mitteln kann der Künstler seine Gefühle und Inhalte malerisch vermitteln und die Bildwirkung steigern.
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