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Gefärbte und bedruckte Stoffe ohne Grundierung bemalen

Gefärbte und bedruckte Textilien eignen sich nicht nur als Untergrund für die experimentelle Malerei sondern auch für Pop Art Bilder. Wirkunksvoll kann man die Motive, den Farbton oder das Muster in das Bildthema integrieren.

Eine große Auswahl an verschiedenen Textilien findest du in einem speziellen Stoff-Geschäft als Meterware. Sie reicht von bunten über gemusterte und bebilderte bis zu strukturierten Stoffarten. Natürlich kannst du dir auch ein Motiv in einem Copyshop auf eine Leinwand oder einen Stoff (T-Shirt) drucken lassen und dann auf ihm weitermalen. Diese Möglichkeit wird unter dem Begriff "Stoff- und Textildruck" angeboten.

Die Acrylfarbe benötigt keine Grundierung, so dass sie sich besonders für das Malen auf ungrundiertem Gewebe empfiehlt.

Besonders mit experimentellen Techniken wie Prägen, Wischen, Fließen, Tröpfeln und Collagieren kannst du Fotoporträts spannend verfremden und sei es nur mit einfachen grellbunten Farbflächen auf einem Schwarz-Weiß-Foto in Andy Warhol Manier.

Bei Stoffmustern wie etwa bunten Streifen, Punkten, Op-Art oder stilisierten Blumen muss man den Kontrast zwischen dem akkuraten Druckbild und der immer lockerer wirkenden Malerei berücksichtigen. Hier ist dein Einfallsreichtum gefragt, um die Gegensätze gekonnt in die Malerei einzubeziehen.

Aufgesprühte oder schablonierte Formen wirken hier ähnlich gut wie bewusst locker gemalte Linienzeichnungen und Comicfiguren. Das Bild wird zum Zitat der Underground Art.

Ein Hingucker entsteht auch, wenn man das Muster des Sofabezugs als Maluntergrund verwendet, auf Leinwand spannt und bemalt.

Aber auch exakte geometrische Formen, die sich nicht wiederholen, bilden einen tollen Gegenpol zum Tapetenmuster.

Zarte Blumensilhouetten könnte man als Untergrund für ein abstrahiertes Stillleben oder Blütenbild verwenden.

Man könnte meinen, dass es egal sei, ob ein Stoff angestrichen oder gefärbt wurde. Gefärbte Stoffe haben eine andere Wirkung, da die Farbe nicht die Stoffstruktur zudeckt. Zu dem leuchten sie bereits sehr intensiv und ergeben eine einheitlich Imprimitur. Am besten beginnt man mit weißer Farbe einige Passagen hervorzuarbeiten, damit das Bild durch die Acrylfarbe nicht zu dunkel wird. Die hellen Passagen mit dem monochromen Stoffton und weiteren Farbschichten zu verbinden, ist eine große gestalterische Aufgabe und macht viel Freude.

Neben der richtigen Wahl des Bildausschnitts solltest du auch das Dehnungsverhalten des Materials berücksichtigen, wenn du es auf einen Keilrahmen spannen möchtest. Für experimentelle Malerei oder Collagen kannst du den Stoff auch auf dem Fußboden liegend bemalen.

Tipps:

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Text: P. Walter

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