Die Augen machen jedes Gesicht erst ausdrucksvoll. Nicht grundlos bezeichnet man sie als Spiegel der Seele. An ihnen lassen sich viele Befindlichkeiten, Stimmungen und Gefühle ablesen.
Zunächst möchten wir die Ansicht von vorne behandeln. Bitte nimm Dir bei dieser Lektion einen Spiegel zur Hand, um die gewonnenen Erkenntnisse direkt an deinem Spiegelbild zu überprüfen.
Die Augen - Form und Anordnung
Die Augen liegen in halber Höhe des Gesichtes auf der Mittelachse, und der Augenabstand zwischen den beiden Augen ist so groß, dass man in den Zwischenraum ein weiteres einzeichnen könnte.
Betrachten wir das Gesicht genau von vorne, (Frontalansicht, en face), sehen wir vom Auge den Lidausschnitt: einen Teil des Augapfels, Iris und Pupille. Der Lidausschnitt besitzt einen inneren und äußeren Augenwinkel.
Beim Augapfel müssen wir uns immer eine Kugelform vorstellen, die vergleichbar einer aufgesprungenen Kastanie in der Augenhöhle liegt.
Zieht man eine gedachte Achse durch beide Augenwinkel, so teilt sie das Auge in eine größere obere Hälfte und eine kleinere untere Hälfte. Die Form und Anordnung, die den obere Lidrand beschreibt, ist stärker gekrümmt als das Unterlid. Am Rand des Augenliedes befinden sich die Wimpern.
Die Iris, welche man durch den Lidausschnitt sieht, ist auch bei geöffneten Augen in der Regel nicht vollständig zu sehen. Nur bei starren und erschreckten Augen ist die Iris vollständig sichtbar.
Das Zeichnen der Augenform
Grundform des Lidausschnittes
Zeichne zunächst den asymmetrischen Lidausschnitt, mit größerer Krümmung oben, und kleinerer Krümmung unten.
Der Lidausschnitt gleicht in seiner Asymmetrie nicht ganz der Mandelform. Die gedachte Achse des Lidausschnitts, welche durch den inneren und äußeren Augenwinkel läuft, steigt nach außen in der Regel ein wenig an. Der Lidausschnitt hat einen schmalen oberen- und unteren Lidrand.
Deute die Wimpern an, welche sich am Lidrand befinden.
Iris und Pupille
Zeichne nun in den Lidausschnitt den Kreis der Iris. Ein Stück des oberen Teil der Iris und gegebenenfalls etwas vom unteren Teil der Iris sollten durch das Augenlied verdeckt sein.
Lege den Grauton für die Augenfarbe fest.
Zeichne dann weiter einen dunkleren Kreis, (fast schwarz), der die Pupille darstellen soll, in die Mitte der Iris.
Denke noch an das Tränenwärzchen (Karunkel) im inneren Augenwinkel.
Augapfel
Bedenke, dass der Augapfel einer Kugel entspricht und deute seine sichtbare Rundung in den Augenwinkeln an.
Ferner liegt fast immer ein schmaler Wurfschatten des oberen Augenlieds und der Wimpern auf dem oberen sichtbaren Teil des Augapfels und der Iris.
Augenhöhle und Augenbrauen
Bei der Betrachtung des Auges von vorne soll im letzten Schritt die Augenhöhle und die Augenbrauen angedeutet werden.
Das obere und untere Augenlied wird bestimmt von der runden Kugelform des Augapfels, welcher in der Augenhöhle liegt. Der Schatten der Augenhöhle und Augenbrauen sollten nun zum Abschluss gezeichnet werden.
Die Form der Augenbrauen kann stark variieren. Sie können stark gebogen oder eher gerade, ausgeprägt oder spärlich, buschig oder glatt sein.
Von der Seite
Abschließend möchten wir nun die Augen von der Seite betrachten. Dabei ist festzustellen, dass die Iris und Pupille nicht rund, sondern elliptisch sind.
Es geht bei der Darstellung der Augen von der Seite immer um die Perspektive (die perspektivische Verkürzung). Je stärker die Kugel des Augapfels gedreht ist, um so kleiner siehst Du die elliptische Form der Iris und der Pupille.
Die Gesichtsteile im Einzelnen:
Weitere Informationen:
Text: R. Lischka