Die unterschiedlichen Handformen lassen sich nur schwer in ein Schema pressen und zeichnen sich durch ihre individuelle Einzigartigkeit aus: Die Hände zeigen die Persönlichkeit des einzelnen Menschen. In ihrer Funktionalität und Anatomie liegt die große Gemeinsamkeit.
Die Proportionen der Hand, die Länge und Breite von Finger-, Handwurzel- und Mittelhandknochen variieren von Mensch zu Mensch deutlich.
Die Form der Handfläche reicht von länglich und dünn bis quadratisch und kräftig und die der Finger von lang und grazil bis kurz und stark. Sogar die Größenverhältnisse unter einzelnen Fingerknochen weisen große Unterschiede auf. Besonders der Daumen, der in der Handlesekunst das Ich symbolisiert, zeigt individuelle Formen und Größen. Viele Künstler malen häufig ähnliche Fingertypen, die vielleicht den eigenen gleichen. Ein Schema In der Abbildung werden durchschnittliche Proportionen aufgezeigt. Die Hand kann man in drei Bereiche aufteilen:
die in etwa alle die selbe Länge besitzen. Die Finger und der Daumen unterteilen sich in drei Fingerknochen (Phalangen), wobei der erste Abschnitt die selbe Länge wie die zwei nachfolgenden zusammen hat. |
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Die Grundformen
Die normale Handfläche besteht aus einem flachen, leicht gewölbten Quader, dessen Grundfläche von einem Rechteck, beinah Quadrat oder auch Trapez gebildet wird. Die Finger und auch der Daumen sind wie Zylinder geformt, nur der erste Daumenknochen wird geprägt durch die Muskulatur (des Venusbergs) und seine Verbindung zur Handfläche. |
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Die Funktionalität
Durch eine Vielzahl an Gelenken kann die Hand unbeschreiblich viele Positionen und Bewegungen ausführen. Durch die unterschiedlichen Gelenkarten wird die Beweglichkeit leicht eingeschränkt. Um realistisch darzustellen, muss sich der Künstler an diesen Vorgaben orientieren. |
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Die Fingergelenke
Ein sogenanntes Kugelgelenk verbindet die Handfläche und die Finger. Es ermöglicht beinahe kreisende Bewegungen. Die Beweglichkeit nach außen/hinten und zu den Seite ist eingeschränkt. Zwei Scharniergelenke befinden sich zwischen den vorderen Fingerknochen, die sich durch diese um 90 Grad nach innen bewegen lassen. |
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Auch der Daumen lässt sich durch zwei Scharniergelenke um 90 Grad nach innen klappen. Ein Sattelgelenk zwischen Handfläche und Daumen ermöglicht uns, den Daumen kreisend zu bewegen. | |
Das Handgelenk besteht aus verschiedenen Gelenken, die den Unterarm (Elle und Speiche) und die Handwurzel (Kahnbein, Mondbein und Dreieckbein) miteinander verbinden. Funktionell ermöglicht es eine kreisende Bewegung. | |
"Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Formen der Griffarten: den Kraftgriff und den Präzisionsgriff. Der adäquate Griff richtet sich nach Größe, Masse und Gestalt des Objektes: Kraftgriff für schwere und größere Objekte, Präzisionsgriff für kleine oder zerbrechliche Gegenstände und feine Instrumente. Beim Kraftgriff befindet sich der Daumen in Opposition mit der Handfläche. In dieser Position kann man größere Gegenstände (z. B. einen Stein, eine schwere Flasche) halten und führen. [...] Beim Präzisionsgriff erfolgt die Haltung und Führung der Gegenstände (z. B. Bleistift, feine Instrumente) durch Daumen und Zeigefinger. " [de.wikipedia.org, Hand] |
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Die Falten, Linien und Berge prägen die Hand deutlich und sind bereits ab der Geburt in ihrer Form vorhanden und verändern sich im Laufe des Lebens kaum. Nur auf der Außenseite nimmt die Faltenbildung im Alter zu.
Jede Fingerspitze hat ihre typische Grundform: Die Daumenspitze (Ego) ist meist quadratisch, die Spitzen von Zeige- (Jupiter), Mittel- (Saturn) und kleinem Finger (Apollo) sind spitz und der Ringfinger (Merkur) ist häufig spatelförmig. Aber natürlich ist jede Hand in ihrem Aussehen einzigartig, so dass der Maler genau beobachten muss, um ihre Eigenarten darzustellen. |
Text und Zeichnungen: P. Walter